Die Goldmark des Deutschen Kaiserreichs
In den Jahren 1871 bis 1915 wurde die weitreichend als Goldmark bekannte Mark des Deutschen Kaiserreichs in Varianten zu 5 Mark, 10 Mark sowie 20 Mark an verschiedenen Stätten geprägt. Während die 10 Mark- und 20 Mark-Goldmünzen von Anfang bis Ende in diversen Varianten ausgegeben wurden, strömten die 5-Mark-Goldmünzen aus einem einfachen Grund nur von 1877 bis 1877 auf den Markt und in die Hände von Adel und Volk: Sie war schlichtweg zu klein und unhandlich. Daher sind die Münzen folglich viel seltener und bei Sammlern beliebter als die damals wertvolleren Versionen – auch, wenn sie einen geringeren Goldpreis aufweisen. Ebenfalls begehrt bei Sammlern sind die 10 Goldmark, da von ihr nur ein Drittel der Menge der 20 Goldmark geprägt wurde (Verhältnis 1 zu 3). Letztere gelten als gute Anlagemünze. Die Münzen mit dem Reichsadler auf der einen und dem Profil verschiedener Deutscher Kaiser auf der anderen Seite, gelten übrigens als robust. Dafür sorgt ein Kupferanteil von 10 % Prozent bei der 900er Goldlegierung.
Gewicht, Höhe und Durchmesser der Münzen betragen dabei:
5 Mark: 1,99 g /0,6 mm / 17 mm
10 Mark: 3,98 g / 0,9 mm/ 19,5 mm /
20 Mark: 7,96 g / 1,4 mm / 22,5 mm
Barzahlung mit Wilhlem I, Ludwig II, Otto von Bayern & Co.
Im Gegensatz zu ihrem heutigen Sammler-Status, waren die Münzen früher ein geläufiges Zahlungsmittel mit größerem Wert – vergleichbar mit heutigen „großen“ Scheinen. Das hat zur Folge, dass die Münzen immer wieder aus Privatbeständen auftauchen und weite Wege durch Handelsnetze und Zahlungen hinter sich brachten. Die Seltenheit der Münzen variiert zudem je nach Prägungsort. So produzierte Preußen relativ viele Münzen mit den Deutschen Kaisern Wilhelm I und II, die auch gleichzeitig König von Preußen waren. Die Varianten eigenen sich als Anlagemünzen, da sie preislich in der Regel knapp über dem Goldpreis liegen. Seltener hingegen sind Münzen aus den Gebieten Reuss, Mecklenburg-Strelitz, oder die äußerst seltene 20 Goldmark mit Ernst, Herzog von Sachsen Coburg und Gotha. Diese Ausführungen sind bei Sammlern sehr beliebt und erzielen vier- bis fünfstellige Summen.
Goldmark gegen die Inflation
Der heute geläufige Begriff der Goldmark war übrigens nicht von Beginn an in Verwendung. Erst im Jahr 1914 etablierte sich die Bezeichnung im allgemeinen Sprachgebrauch. Zu der Zeit verlor Papiergeld immer weiter an Wert, die Münzen des Deutschen Kaiserreichs blieben jedoch weiterhin wertstabil. Auch heute steht der Begriff noch für eine Form der Beständigkeit, erkennbar am Versicherungswesen. Dort wird der Gegenwert mancher Versicherungen (etwa Elementarversicherungen) teils ebenfalls noch in Goldmark angegeben. Nur zur Sicherheit…
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